Künstliche Intelligenz

KI-Assistenz F13 wird zur Open-Source-Software

Die KI-Assistenz F13 der Landesverwaltung steht ab sofort als Open-Source-Software zur Nachnutzung und gemeinsamen Weiterentwicklung zur Verfügung. Sie kann damit von Bund, Ländern und Kommunen eingesetzt werden.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Person arbeitet an einem Laptop mit der KI-basierten Text-Assistenz F13.
Symbolbild

Die KI-Assistenz F13 der Landesverwaltung Baden-Württemberg steht ab sofort als Open-Source-Software zur Nachnutzung und gemeinsamen Weiterentwicklung zur Verfügung. Baden-Württemberg schafft damit ein KI-Angebot, das von Bund, Ländern und Kommunen eingesetzt werden kann, und lädt alle Interessierten sowie Expertinnen und Experten zur Zusammenarbeit ein.

Mit der Vorstellung von F13-Open-Source (F13-OS) am 23. Juli 2025 in Stuttgart durch Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Jörg Krauss sowie den Beauftragten der Landesregierung für Informationstechnologie (CIO/CDO), Ministerialdirektor Stefan Krebs, wurde ein Meilenstein für Künstliche Intelligenz (KI) in der öffentlichen Verwaltung erreicht – in Baden-Württemberg und darüber hinaus.

Verwaltungsmodernisierung muss mehr sein als eine bloße Ankündigung. Sie muss von uns allen auch tatsächlich vorangetrieben werden. Mit dem Schritt zu einer offenen und anschlussfähigen KI-Lösung leisten wir unseren Beitrag dazu.
Jörg Krauss, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei

„Verwaltungsmodernisierung muss mehr sein als eine bloße Ankündigung. Sie muss von uns allen auch tatsächlich vorangetrieben werden“, erklärte Staatsminister Krauss. „Mit dem Schritt zu einer offenen und anschlussfähigen KI-Lösung leisten wir unseren Beitrag dazu. Deshalb spreche ich eine herzliche Einladung an alle Interessierten aus, mitzuwirken. Mit vereinten Kräften können wir eine echte Veränderung bewirken und zugleich die Souveränität der Verwaltung stärken. Gemeinsam für einen modernen Staat.“

Ministerialdirektor Stefan Krebs sagte: „Der Weg hin zu F13-Open-Source war für uns auch eine strategische Entscheidung. Der Bund, 16 Länder und allein in Baden-Württemberg 1.101 Gemeinden müssen sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz einstellen. Wie könnten all die Bedarfe besser gebündelt und umgesetzt werden, als gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die auf einheitlichen technischen Standards beruhen? Gelingt uns die Bündelung von Entwicklungsleistungen, setzen wir enorme Kräfte frei. Das Wichtigste dabei: Der Launch von F13-OS ist der Startschuss für ein souveränes europäisches KI-Ökosystem für öffentliche Stellen auf Basis von F13.“

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Professor Dr. Tobias Keber, sagte: „Von Beginn an arbeitet meine Behörde eng und vertrauensvoll mit dem F13-Projekt zusammen. Ich freue mich sehr darüber, dass in Baden-Württemberg der Datenschutz nicht als Innovationshindernis, sondern als gemeinsamer Wert betrachtet wird – auch und gerade bei der Einführung von KI. Durch Open Source und Datenschutz kann Vertrauen in Technologien entstehen. Dies ist für die Akzeptanz von Technik von entscheidender Bedeutung. Es reicht nicht nur, von europäischer Souveränität und Datenschutz zu sprechen, man muss sie auch schaffen. Ich bin gerne ein Teil davon.“

Technologische Offenheit steht im Vordergrund

Der Einsatz von F13-OS kann überall dort erfolgen, wo Datenschutz und Souveränität eine entscheidende Rolle bei der Datenverarbeitung spielen und auch darüber hinaus. F13 verwendet etablierte Open-Source-Komponenten und ist auf allen modernen Betriebsumgebungen lauffähig. Das Programm ist modellagnostisch – das heißt, die Anwendung kann mit nahezu jedem verfügbaren KI-Modell verwendet werden. Die technologische Unabhängigkeit wird so langfristig gesichert und technologische Neuerungen sind zugleich schnell verfügbar.

Neue Entwicklungen stehen allen Nachnutzern zur Verfügung

Neben der Bereitstellung der Software auf der Plattform openCode des Zentrums für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) wird ab sofort eine offene F13-Open-Source-Community gestartet. Diese wird die unterschiedlichen Entwicklungsleistungen koordinieren. Einmal entwickelte KI-Lösungen können so zügig von allen nachgenutzt werden. Dieses arbeitsteilige Vorgehen fördert einen effizienten Ressourceneinsatz und verringert gleichzeitig Mehrfachentwicklungen. Künftige F13-Dienste können ebenfalls über openCode bezogen werden. So wird die Möglichkeit geschaffen, dass sich die Innovationsökosysteme im Land sowie Start-ups und KMU aktiv an der Entwicklung von KI-Lösungen beteiligen. Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Saarlands erprobt F13 bereits und plant beispielsweise eine neue Funktion, mit der das Wissen von Mitarbeitern, die die Position wechseln, erhalten bleiben soll.

KI-Assistenz F13

Mit F13 war Baden-Württemberg Vorreiter: F13 war die erste Verwaltungs-KI-Assistenz in Deutschland und ist eine eigenständige KI-Anwendung des Innovationslabors Baden-Württemberg (InnoLab_bw). Seit Mai 2023 konnten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung Baden-Württemberg den F13-Prototyp nutzen. Im Anschluss an den Ausbau der Software zu einem Vollprodukt wurde F13 im Jahr 2024 offiziell in Baden-Württemberg eingeführt. Nach der erfolgreichen gemeinsamen Entwicklung des datenschutzkonformen Prototyps ist das Start-up Aleph Alpha nicht mehr an der F13 Vollversion beteiligt.

Die F13 Vollversion bietet derzeit Funktionen wie einen KI-Chatbot, Dokumentzusammenfassung und Recherche in Verwaltungsdokumenten. Die Software wird im Rechenzentrum der landeseigenen IT-Dienstleisterin IT Baden-Württemberg (BITBW) betrieben und wurde vom InnoLab_bw und der PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH entwickelt.

Weitere Meldungen

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
Kunst und Kultur

Kultur kann sich auf Land verlassen

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Landwirtschaft

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Zahlreiche im Stau stehende Fahrzeuge sind durch den Außenspiegel eines Autos auf der A81 bei Sindelfingen zu sehen.
Justiz

Geplante Sanktionierung des Punktehandels im Straßenverkehr

Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Sicherheit

Land unterstützt Änderung des Luftsicherheitsgesetzes

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Ein frischer Radweg mit Bausstellenfahrzeugen, inmitten von landwirtschaftlicher Fläche.
Radverkehr

Neuer Rad- und Gehweg zwischen Tettnang-Büchel und Schwanden

Ein Mitarbeiter der Porsche AG montiert im Porsche-Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen einen Porsche 718 Cayman. (Foto: dpa)
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert Automobilpaket der EU-Kommission

Wort-Bild-Marke der RegioClusterAgentur
Innovation

Land fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Forum Raumentwicklung
Raumentwicklung

Neue Veranstaltungsreihe zur sys­tematischen Raumbeobachtung

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“