Justizminister Guido Wolf hat das von einer Arbeitsgruppe der Justizvollzugsanstalt Karlsruhe konzipierte „OhneWörterBuch“ zur bildbasierten Verständigung mit ausländischen Gefangenen entgegengenommen. Das Werk soll von den Vollzugsbediensteten in der Brusttasche mitgeführt werden und im Vollzugsalltag eine Basisverständigung mit den Gefangenen ermöglichen.
Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf, hat das von einer Arbeitsgruppe der Justizvollzugsanstalt (JVA) Karlsruhe konzipierte „OhneWörterBuch“ zur bildbasierten Verständigung mit ausländischen Gefangenen entgegengenommen. Guido Wolf hierzu: „Kommunikation kann Konflikte verhindern und begrenzen. Hierzu leistet das ‚OhneWörterBuch‘ einen wertvollen Beitrag.“
In den baden-württembergischen Justizvollzugsanstalten sind Gefangene aus mehr als 70 Nationen inhaftiert. In den vergangenen Monaten ist der Anteil ausländischer Gefangener unter den rund 7.500 Inhaftierten nochmals stark angestiegen. Die Kommunikation mit Gefangenen, die über keinerlei oder lediglich sehr geringe Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, ist für die Bediensteten schwierig.
Basisverständigung mit den Gefangenen ermöglichen
Eine – vom katholischen Anstaltsseelsorger Michael Drescher initiierte – Arbeitsgruppe der JVA Karlsruhe hat in den vergangenen Monaten Themen und Standardsätze gesammelt, die im Vollzugsalltag häufiger benötigt werden. Diese wurden – in enger Abstimmung mit weiteren Mitarbeitern der JVA Karlsruhe – durch eine Kommunikationsdesignerin in das besagte „OhneWörterBuch“ übertragen, das auf sogenannten „Schlüsselbildern“ (Piktogrammen, Bildern und Bildabfolgen) beruht. Das Werk soll von den Vollzugsbediensteten in der Brusttasche mitgeführt werden und im Vollzugsalltag eine Basisverständigung mit den Gefangenen ermöglichen.
Minister Wolf abschließend: „Wenn Menschen nicht in der Lage sind, sich sprachlich zu verständigen, birgt das oft Konfliktpotential. Die so genannten Schlüsselbilder helfen daher Gefangenen, beugen aber vor allem Konflikten vor und schützen damit unsere Bediensteten.“
Der Justizhaushalt hat sich mit 2.000 Euro an dem Projekt beteiligt. Es wurde zudem durch den Bezirksverein für soziale Rechtspflege Karlsruhe, den Bezirksverein für soziale Rechtspflege Baden-Baden und Rastatt, die katholische Anstaltsseelsorge und die BB-Bank durch Spenden unterstützt.