Digitalisierung

Über 1.200 Teilnehmer beim Festival für digitale Bildung

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Eröffnung des Festivals für digitale Bildung in Heidelberg (Bild: © Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst).

Auf dem Festival für digitale Bildung in Heidelberg kommen 1.200 Besucherinnen und Besucher mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Bildung, Gesellschaft und Politik zusammen, um über die Zukunft der Bildung im digitalen Zeitalter zu sprechen. Für die Landesregierung ist digitale Bildung ein Querschnittsthema. Daher ist sie auf dem Festival mit fünf Ministerien vertreten. 

„Die Digitalisierung verändert die Tiefengrammatik unserer Kultur“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Eröffnung des Festivals für digitale Bildung in Heidelberg. „Wir können heute noch nicht genau wissen, wie die digitale Welt einmal aussehen wird. Aber wir können darüber nachdenken, welche Leitplanken wir einziehen müssen, damit es in die richtige Richtung geht. Wir brauchen eine fundamentale Auseinandersetzung über die Zukunft der Bildung und die Zukunft des Lernens.“

„Die Bildung ist ganz entscheidend für individuelle Lebenschancen. Sie entscheidet über wirtschaftliche Situation, soziale Integration und gesellschaftliche Teilhabe. Die Digitalisierung verändert auch hier die Welt. Mit dem Festival für Digitale Bildung werfen wir genau darauf ein Schlaglicht. Über 1.200 Besucherinnen und Besucher kommen in Heidelberg heute mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Bildung, Gesellschaft und Politik über die Zukunft der Bildung im digitalen Zeitalter ins Gespräch. Das Interesse ist enorm. Und wir wollen es als wichtigen Impuls nutzen, um die Zukunft der Bildung neu zu denken“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl.

Ressortübergreifender Ansatz für die digitale Bildung

Die Landesregierung packt das Thema digitale Bildung ressortübergreifend an, von der Schule, über die Ausbildung bis zur Weiterbildung, also entlang der gesamten Bildungsbiographie. „Wir investieren rund 70 Millionen Euro in die digitale Bildung. Fünf Ressorts arbeiten dafür Hand in Hand, über Ressortgrenzen hinweg, an ganz konkreten Maßnahmen. Dabei bestimmt die Pädagogik den Einsatz der Instrumente. Nicht andersherum“, so der Digitalisierungsminister.

„Wir brauchen eine neue Lernkultur und müssen hier ein Umdenken fördern. Experimentierfreude, unternehmerisches Denken, das muss schon bei den ganz Kleinen beginnen. Spielerisches Ausprobieren müssen wir dabei genauso fördern wie eine neue Fehlerkultur, in der das Scheitern ganz ausdrücklich Teil von kreativen Prozessen ist“, sagte Strobl.

Medienbildung fächerübergreifend verankert

In den Bildungsplänen wurde die Medienbildung fächerübergreifend verankert – und das für alle Schularten und über den gesamten Bildungsweg hinweg. Junge Menschen sollen so lernen, digitale Werkzeuge und Medien nicht nur zu verstehen, sondern selbstbestimmt und kreativ einzusetzen.

Mit Beginn des Schuljahres 2017/2018 hat die Landesregierung einen verbindlichen Aufbaukurs Informatik in Klasse sieben an den allgemeinbildenden Gymnasien eingeführt. Er wird ab dem Schuljahr 2018/2019 auf alle Schularten der Sekundarstufe I ausgedehnt. Mit dem Aufbaukurs lernen die Schülerinnen und Schüler programmieren und damit die entscheidende Fremdsprache für die digitale Welt. Darüber hinaus werden mit neuen Ansätzen wie digitalen Klassenzimmern und kreativen Kollaborationsräumen neue Unterrichtsformen erprobt.

Qualifizierungsoffensive von Lehrkräften gestartet

Parallel dazu hat die Landesregierung eine Qualifizierungsoffensive von Lehrkräften gestartet. Um Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen, Chancen und Risiken der digitalen Welt vorbereiten zu können, müssen Lehrerinnen und Lehrer bereits im Studium Kompetenzen in der Digitalisierung und Medienbildung erwerben.

Daher hat das Wissenschaftsministerium im April 2018 das Förderprogramm „Digitalisierung/Medienbildung in der Lehrerbildung“ mit einem Gesamtvolumen von rund 2,4 Millionen Euro für die Dauer von zwei Jahren aufgesetzt. Hier werden die Hochschulen dabei unterstützt, innovative Strukturen, Formate sowie Lehrinhalte und -angebote in der Lehrerbildung zu entwickeln. Darüber hinaus werden bis Ende 2019 die rund 2.800 Fachberaterinnen und Fachberater im Land geschult, damit sie das Thema digitale Bildung in ihren Fortbildungsangeboten aufgreifen. So sollen jährlich rund 50.000 Lehrerinnen und Lehrer erreicht werden.

Bildung und Weiterbildung mit Lernfabriken 4.0

Das hohe Tempo der Digitalisierung stellt auch neue Anforderungen an die berufliche Bildung. Deshalb wird das erfolgreiche Leuchtturmprojekt „Lernfabriken 4.0“ erneut aufgelegt, um Lücken in der regionalen Verteilung zu schließen und neue Branchen anzusprechen. Auszubildende werden dort für neue Arbeitsprozesse und Arbeitsbedingungen in der Industrie 4.0 oder intelligent vernetzte Gerätesysteme im Handwerk in praxisnaher Lernumgebung qualifiziert.

Die Lernfabriken 4.0 stehen grundsätzlich auch für die berufliche Weiterbildung zur Verfügung. Neben den 16 Projekten an rund 30 beruflichen Schulen sollen weitere Lernfabriken im Land eingerichtet werden. Zusätzlich fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau mit „Ausbildung 4.0 – Digitalisierung in der beruflichen Ausbildung“ sechs Modellprojekte, um die Kooperation zwischen Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen zu verbessern. Die digitalen Kompetenzen der Beschäftigten im Land werden unter anderem mit innovativen Weiterbildungsprojekten gestärkt. Ein entsprechendes Förderprogramm wird in Kürze veröffentlicht.

Verbraucher und Ältere fit für die Digitalisierung machen

Täglich werden die Verbraucher mit digitalen Themen konfrontiert. Welche Vorteile aber auch welche Risiken dabei mit der Nutzung und dem Einsatz von Daten verbunden sind, spielt im Verbraucherschutz eine große Rolle. Der Verbraucher muss hier fit sein, um selbst entscheiden zu können, welche Daten er von sich Preis gibt. Die Landesregierung baut daher auch die Online-Beratung und Online-Information bei der
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg aus.

Die Landesregierung setzt sich dafür ein, dass ältere Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt leben können. Deshalb ist die Verbesserung der Medienkompetenz älterer Menschen ein seniorenpolitisches Anliegen von beträchtlicher gesellschaftlicher Relevanz. Da sich die durchschnittliche Lebenserwartung stetig weiter erhöht und die Halbwertszeit des in der Jugend erworbenen Wissens immer kürzer wird, wird das lebensbegleitende Lernen für ältere Menschen ein wichtiges Anliegen. Das Ministerium für Soziales und Integration setzt sich gemeinsam mit den anderen Ministerien des Landes für die Verbesserung der Teilhabe älterer Menschen durch Maßnahmen unterschiedlicher Art ein. Ein besonders lohnenswerter Ansatz sind Angebote, die das Wissen und Können von Jungen und Alten zum gegenseitigen Nutzen zusammenführen.

Kultur digital erleben

Die Digitalisierung eröffnet auch den Kunst- und Kultureinrichtungen neue Möglichkeiten gerade für die Erforschung, Archivierung, Präsentation, den Zugang und die Vermittlung von Kunst und Kultur. In dem Themenfeld „Kultur digital erleben“ unterstützt das Wissenschaftsministerium die Kunst- und Kultureinrichtungen aller Sparten dabei, die Chancen der Digitalisierung noch besser zu nutzen. Dabei soll der Zugang zur Kultur erweitert werden. Die Öffnung der Kultureinrichtungen und die Publikumsorientierung gehören bereits zum Portfolio und zu den strategischen Zielen von Kunst- und Kultureinrichtungen.  

Das Festival für digitale Bildung

Das Festival ist der Auftakt einer Veranstaltungsreihe der Landesregierung zu zentralen Themen der Digitalisierungsstrategie digital@bw. Unter dem Motto „Bildung ist Zukunft und Zukunft ist digital“ soll im Rahmen der Veranstaltung gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und fachinteressiertem Publikum ein aktueller Blick auf Potentiale digitaler Technologien für die vielfältige Bildungslandschaft Baden-Württembergs geworfen werden.

Im Zentrum stehen auch die neuen Maßnahmen und Projekte aus der Digitalisierungsstrategie digital@bw. Das Festival war bereits drei Wochen vor Beginn ausgebucht. Es wird mit etwa 1.200 Besucher aus dem Schul- und Bildungsbereich sowie Wirtschaft und Verwaltung gerechnet. Auf dem Programm stehen Impulsvorträge, digitale Lehr- und Lernräume, Diskussionen, Workshops, Ministergespräche, ein Makerspace zum Selbstausprobieren und eine Bildungsboutique mit innovativen Projekten und Beispielen aus ganz Baden-Württemberg. Die Landesregierung plant in Zukunft pro Jahr einen Digitalkongress zu einem Schwerpunktthema der Digitalisierungsstrategie zu veranstalten. 2019 und 2020 werden mit den digitalen Gesundheitsanwendungen und der neuen Mobilität der Zukunft zwei weitere Schwerpunktthemen aus der Digitalisierungsstrategie aufgegriffen.

Programmheft zur Veranstaltung (PDF)

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